Grundsätzliches:
Wer sich einmal das Gebiss eines Frettchen anschaut, wird schnell feststellen, welcher Gruppe Frettchen angehören; nämlich den Carnivoren sprich den Fleischfressern. 80 % ihrer Nahrung sollten demnach aus Fleisch bestehen, die restlichen 20 % sollen pflanzlicher Natur sein, wobei dieser Prozentsatz schon vorverdaut sein sollte, damit das Frettchen überhaupt Nährstoffe daraus ziehen kann. Die Durchlaufzeit des Futters im Magen-Darm-Trakt beträgt nur etwa 3 Stunden. Dies ist der Grund, weshalb Frettchen ständig Futter zur Verfügung haben müssen. Dafür eignet sich Trockenfutter, das sog. Trofu, am besten, da es nicht so schnell verdirbt.
Trockenfutter:
Wichtig, sind vor allem zwei Dinge in Bezug auf das Trofu; zum einen darf Getreide nicht der Hauptbestandteil sein (ersichtlich an der Reihenfolge in der Zusammensetzung) und zum anderen darf kein Zucker zugesetzt sein. Auch in den oft beigesetzen Zuckerrübenschnitzeln ist noch genug Zucker enthalten, um auf lange Sicht die Zähne anzugreifen. Zudem sollte es natürlich frei von Zusatzstoffen wie Farb- oder Konservierungsstoffen sein. Taurin sollte enthalten sein. Der Proteinanteil sollte etwa bei 30 - 40 % liegen und tierischen Ursprungs sein, der Fettanteil bei 15 - 25 %.
Auch wenn diese Werte auf den ersten Blick stimmen, sollte man sich die Zusammensetzung des Futters genau anschauen. Im besten Falle stehen an den drei ersten Stellen fleischliche Produkte, erst später kommen die pflanzlichen. Trockenfutter sollte, wie oben schon erwähnt, ständig zur freien Verfügung stehen. Am besten mischt man mehrere Sorten Trofu, sodass sich die Frettchen nicht auf eine ‚versteifen’ und später nichts anderes mehr fressen möchten. Zudem können so kleinere Defizite der verschiedenen Sorten ausgeglichen werden.
Nassfutter:
Nassfutter sollte natürlich wie auch das Trockenfutter frei von Zucker und Konservierungsstoffen sein. Der Hauptbestandteil sollte Fleisch sein, hier liegt der Mindestanteil bei 60 %. Außer den fleischlichen Bestandteilen sollten nur noch Mineralstoffe im Nassfutter sein. Getreide hat nämlich hier nichts zu suchen. Nassfutter kann je nach Bedarf gegeben werden. Die meisten Frettchenhalter geben 2 mal am Tag eine Portion.
Fleisch:
Bis auf Schweinefleisch (auch kein Wildschwein!) kann man zwischen den verschiedenen Sorten frei wählen. Schweinefleisch kann Überträger des für alle fleischfressenden Säuger empfänglichen Aujeszky-Virus sein. Dieser Virus verläuft oftmals tödlich. Fleisch sollte immer roh gegeben werden. Mit dem Garen tötet man nämlich leider nicht nur eventuell vorhandenen Keime ab, sondern auch wichtige Nährstoffe und Vitamine, was das Fleisch quasi unbrauchbar macht.
Wichtig hierbei ist auch, nicht ausschließlich Muskelfleisch zu füttern, da dies auf Dauer zu Mangelerscheinungen führen kann. Deshalb sollte man immer etwas Abwechslung bieten. Organe wie Herz, Mägen oder Leber (Leber bitte aber eher selten, da Filterorgan) oder auch Hühnerflügel- und Hälse sind sehr beliebt bei den meisten Frettchen. Zum Thema Fisch ist zu sagen, dass auf Süßwasserfisch verzichtet werden sollte, da dieser Thiamin, ein Enzym, welches Vitamin B zerstört, enthält. Dieses Vitamin ist aber besonders wichtig für den Kohlenhydratstoffwechsel und das neurologische System.
Futtertiere:
Futtertiere sind im Prinzip das perfekte Futter, da sie alles enthalten, was das Frettchen braucht: Fleisch und Organe decken den fleischlichen Anteil, der Mageninhalt des Futtertieres den (vorverdauten) pflanzlichen Bedarf. Knochen, Feder und Fell reinigen die Zähne und liefern Calcium. Die wohl weit verbreiteste Methode Futtertiere zu geben, sind Eintagskücken. Doch auch Mäuse, Meerschnweinchen, Ratten und andere Kleinsäuger sowie Wachteln und Tauben können gefüttert werden.
Leckerchen und Vitaminpaste:
Vitaminpaste steht bei Frettchen besonders hoch im Kurs. Doch diese sollte keinesfalls in größeren Mengen verabreicht werden, da es durch den enthaltenen Milchzucker zu Durchfall und bei Überdosierung von fettlöslichen Vitaminen zu schweren Erkrankungen kommen kann. Leckerchen sollten ebenfalls nur sparsam gegeben werden, da in den meisten Leckerchen oft Zucker und Getreide enthalten ist.
Ein gesundes Goody ist z.B. Trockenfleisch. Katzenmilch kann ebenfalls zu Durchfall führen, da diese leider nur laktosereduziert, aber nicht laktosefrei ist. Eine bessere Option wäre Minus L- Milch. Auch Ei ist ein beliebtes Leckerchen, doch hierbei ist zu beachten, dass man ausschließlich das Eigelb geben darf, da Eiklar Avidin, ebenfalls ein Enzym, enthält welches die Aufnahme von Biotin blockiert.
Obst und Gemüse:
Obst und Gemüse können für das Frettchen zwar schmackhaft sein, sind aber nicht nowendig, da die enthaltenen Vitamine schlichtweg nicht aufgenommen werden können, weil keine richtige Verdauung aufgrund des kurzen Darmduchlaufs stattfinden kann. Zudem enthalten die Obstsorten Zucker, welcher wieder schädlich für die Zähne sein kann.